4. Industriedialog Neue Mobilität Sachsen
Im BMW Group Werk Leipzig fand am 30. August 2023 der 4. Industriedialog Neue Mobilität Sachsen statt, organisiert von der Kompetenzstelle Effiziente Mobilität Sachsen im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA). 170 Teilnehmende aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung sind der Einladung gefolgt.
v.l.n.r.: Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor und Gründer des Center of Automotive Management; Babette Böhme, Geschäftsführerin der Sächsischen Energieagentur (SAENA); Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr; Petra Peterhänsel, Werkleiterin BMW Group Werk Leipzig
Unter dem Leitgedanken »Vernetzte, automatisierte Mobilität: Spurwechsel in Richtung Vertrauen und Alltagstauglichkeit oder Zukunftsmusik?« skizzierten zahlreiche Fachvorträge die Chancen und Herausforderungen der Transformation, stellten Entwicklungen und Trends heraus und gewährten Einblicke zum Stand der Umsetzung in der Automobilproduktion. Das Tagungsprogramm war vielseitig: Von der vernetzten Infrastruktur über vernetztes und automatisiertes Fahren bis hin zu Anwendungen für neue Mobilitätslösungen galt es, die Auswirkungen der Mobilitätswende auf die Automobilindustrie sowie den Verkehrs- und Mobilitätssektor zu diskutieren.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Die sächsische Automobilindustrie beweist, dass Transformation gelingen kann. Wir haben inzwischen fast die gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität in Sachsen. Wir wollen diesen Vorsprung weiter ausbauen und durch die gezielte Förderung von Forschung, Entwicklung und Anwendung die Nase vorn behalten. Uns bleibt auch gar keine andere Wahl. Wir müssen noch schneller werden, weil ich möchte, dass auch in Zukunft Autos in Deutschland gebaut werden – und nicht nur in China oder den USA.«
Mit Blick auf die Bundesförderungen für die Halbleiterindustrie ergänzt Dulig: »Chips sind das Erdöl des 21. Jahrhunderts. Ohne Chips wird heute kein Auto mehr gebaut. Deshalb sind die aktuellen Investitionen von Infineon und TSMC ein riesiger Erfolg für Sachsen und werden explizit auch die Automobilindustrie stärken. Darüber hinaus haben wir in Sachsen insgesamt schon weit mehr als 500 Investitionsvorhaben der Automobilindustrie gefördert – mit einem Gesamtfördervolumen von rund 1,1 Milliarden Euro allein aus der GRW-Förderung! Das zeigt, dass wir in großem Maßstab in Innovation und Transformation investieren. Sachsen ist und bleibt ein modernes Industrieland!«
Die Veranstaltung bot auch den Raum, automatisierte Shuttlefahrzeuge zu besichtigen. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stellten das »ABSOLUT«-Shuttle vor. Die IAV brachte das »FLASH«-Shuttle und eine weitere Eigenentwicklung mit. Beide Aussteller präsentierten das Potential ihrer Technologien und zeigten, wie sie Verkehrsangebote im städtischen und ländlichen Raum ergänzen können.
Das automatisierte Fahren ist eine der relevantesten Aufgabenstellungen für die Zukunft automobiler Mobilität” sagte Petra Peterhänsel, Werkleiterin des BMW Group Werkes Leipzig. «Aktuell hat BMW bereits rund 40 Fahrerassistenz-Funktionen auf der Straße. Damit bieten wir unseren Kunden ein Mehr an Sicherheit und Komfort. Neu ist, dass wir die Intelligenz unserer Fahrzeuge jetzt auch in der Produktion nutzen. Unsere Automobile werden sich künftig eigenständig innerhalb des Werks bewegen und sich dabei sogar selbständig kalibrieren und in Betrieb nehmen”.
Der Industriedialog 2023 bot auch Möglichkeiten, Geschäftsbeziehungen zu festigen und aufzubauen, Netzwerke zu erweitern und Kooperationen anzustoßen. »Als Energieagentur des Freistaates Sachsen wollen wir bestmöglich beim Transformationsprozess hin zu einer messbaren CO2-armen Versorgung und Nutzung von Energie durch Information, Koordination und Netzwerkbildung unterstützen. Dazu gehört auch eine vernetzte, automatisierte und nachhaltige Mobilität«, so die Geschäftsführerin der Sächsischen Energieagentur, Babette Böhme.